TISCHGESELLSCHAFT
Erweiterung einer denkmalgeschützten Wandgrabanlage, Berlin
Ein skulpturales Objekt ergänzt die Grabanlage Kleist von Nollendorf auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof. Mitten im dicht bebauten Schöneberg steht es – umarmt von den seitlichen Einfassungen des historischen Wandgrabes – zum einen als eine Art modellhafte Nekropole.
Zugleich erinnert die auf fünf Füßen ruhende Platte mit ihren fünf jeweils gegenüber den Füßen aufragenden stelenartigen Elementen an einen Tisch, an dem sich fünf Personen versammelt haben. Während sich die drei „Körper“ hinten formal auf etruskische Cippi beziehen, dort erhielten männliche Tote als Grabstein eine Säule oder Stele und Frauen kleine Häuser bzw. Tempel, erinnern die beiden „Körper“ vorn an die Pylone der islamischen Baukultur.
Die Skulptur aus thüringischem Travertin steht auf insgesamt vier Bodenplatten aus dem gleichen Material, die ebenengleich mit der vorderen oberen Treppenstufe liegen. Neben der Zeile „Was frag ich nach der Welt“ (Bachwerke 94) werden sie nach und nach die Namen der Verstorbenen aufnehmen können. Die Skulptur bezieht sich in ihrer Breite auf die davor liegende untere Treppenstufe. Neben dem Hinzufügen der neuen Elemente erfolgte das Richten der durch verschiedene Einflüsse in ihrer Lage veränderten Bestandselemente.
Standort
Alter Sankt-Matthäus-Kirchhof
Großgörschenstraße, Berlin-Schöneberg
Bauherr
privat
Entwurfsverfasser/Architekt
Roland Poppensieker Architekt BDA
Steinmetzarbeiten
Firma H. Albrecht, Berlin
TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH, Bad Langensalza
Beton- und Erdarbeiten
Firma H. Albrecht, Berlin