Rathaus Mainz

Stadtbaustein

Das in den 1970er Jahren errichtete Rathaus der Stadt Mainz liegt am Rheinufer und wurde von den Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling entworfen. Seit 2005/2006 steht das Rathaus als Einzeldenkmal und Teil eines städtebaulichen Ensembles unter Denkmalschutz. Ziel des Ideenwettbewerbs ist es, Konzepte für eine bessere Einbindung des Rathauses in sein Umfeld und dessen Aktivierung zu bekommen, Vorschläge für grundsätzliche funktionale Anpassungen im Rathaus sowie Anregungen für eine Verbesserung der Ausstrahlung und Akzeptanz des Rathauses.

Dem Entwurf liegt die Idee zugrunde, dem bis heute faszinierenden Gebäude Jacobsens und Weitlings bezüglich seiner Defizite, die insbesondere im Städtebaulichen liegen, zu mehr Verankerung in seinem Kontext zu verhelfen.

Die auf die Ebene +1 oberhalb des Niveaus der stark befahrenen Rheinstrasse gehobene und mittels einer Fussgängerbrücke an die domseitige Altstadt angebundene Hauptzugangsebene des Rathauses (Plattform) soll als obere Ebene eines deutlich erkennbaren „Stadtbausteins“ wieder großzügig mit einer direkten – auf „unterer“ Ebene befindlichen – fussläufigen Verbindung  zwischen Altstadt (Eisenturm) und Rheinufer in Beziehung gesetzt werden.

Während das Rathaus selbst möglichst unangetastet bleibt wird im nördlichen Bereich des unter der Plattform gelegenen Parkhauses ein Schnitt geführt, der das Rathaus auf dem Fussgängerniveau der Ebene Rheinstraße den Bürgern – gleich einer aufgeschnittenen Röhre – direkt zugänglich macht. Schon in Jacobsens Wettbewerbsentwurf wurde, damals noch auf der südlichen Seite am Ratssaal gelegen, ein Platz am Rhein dafür genutzt.

Zukünftig soll es dann ein länglicher Platzraum sein, der Eisenturm und Rhein ebenerdig verbindet. Das Parkhaus im 1. UG (dann EG) wird zurückgebaut, – bzw. umgebaut: Zur Rheinstrasse soll es eine Kantine geben, die sich an eine passagenartige diagonale Verbindung mit Ausstellungsmöglichkeiten vom Rhein bis zu einem neu geschaffenen Platz im Südwesten erstreckt. Dieser Platz entsteht durch einen schmalen Anbau, der wiederum das Profil der Rheinstrasse verengt und beruhigt. Der nördlich der Brücke sogar doppelgeschossige Anbau ermöglicht innerhalb der Kantine einen zweigeschossigen Raum, der mittels einer Galerieebene das Erdgeschoss mit der Rathausplattform verbindet, wo ein Cafébereich den Jockel-Fuchs-Platz beleben wird.

Standort
Jockel-Fuchs-Platz / Rheinufer, Mainz

Entwurfsverfasser/Architekt
Roland Poppensieker Architekt BDA

Offener Ideenwettbewerb